Schaltschrankbau zwischen Theorie und Praxis: Worauf es im Hardware Engineering ankommt

23. September 2025
cts Marketing

Hardware-Engineering klingt nach Kabelplänen, Normen und Verdrahtung. Doch wer in der Prozessindustrie arbeitet, weiß: Dahinter steckt weit mehr. Ohne durchdachte Schaltschrankkonzepte und saubere Dokumentation steht keine Anlage stabil. Alexander, Abteilungsleiter Hardware Engineering im Geschäftsbereich Prozessautomatisierung bei cts, erklärt im Gespräch, warum Normen allein nicht reichen, weshalb Datenflut heute eine der größten Baustellen ist – und wieso ein guter Schaltschrank oft an simplen Details entscheidet.

Was ist für dich das entscheidende Kriterium, damit ein Schaltschrank in der Praxis besteht?

Was sind typische Fehler, die euch immer wieder begegnen – und wie wirken sie sich später auf Kosten, Betrieb oder Sicherheit aus?

"Was wir häufig erleben, sind ambitionierte Terminpläne – gepaart mit sich ständig verändernden Vorgaben“, erklärt Alexander. „Oft wird während der laufenden Planung oder auch noch während des Schaltschrankbaus noch am Konzept gearbeitet oder Details werden weiter ausgearbeitet. In großen Projekten lässt sich das nie ganz vermeiden – aber der Aufwand, der daraus entsteht, wird häufig unterschätzt.“


Ein Beispiel aus der Praxis verdeutlicht das: „Eine zusätzliche SIL-Abschaltung soll kurzfristig ergänzt werden. Klingt erstmal nicht dramatisch – ist aber technisch und dokumentarisch aufwendig. Wenn so etwas erst spät kommt, zieht das Kreise: Planung muss zurückgerollt werden, Verdrahtung angepasst, Sicherheitsbetrachtung überarbeitet. Und plötzlich wird aus einer kleinen Änderung ein echter Kostentreiber.“

Was sind aktuell die größten Baustellen in euren Projekten – fachlich wie organisatorisch?

„Egal ob kleines oder großes Projekt – eine der größten Herausforderungen ist heute ganz klar: die Datenflut“, sagt Alexander. „Es geht nicht mehr nur darum, einen Plan zu zeichnen, sondern darum, ständig mit aktuellen Informationen zu arbeiten. Jeder im Team braucht genau die Daten, die für seinen Schritt gerade relevant sind – und das möglichst ohne Medienbrüche.“


Um diese Komplexität zu beherrschen, setzt cts auf eine eigene Datenbanklösung. „Dort importieren wir zum Beispiel die Messstellenlisten direkt zu Beginn des Projekts – und von da an ist alles miteinander verknüpft: die Auslegung der Messgeräte, die IO-Belegung, der Schaltschrankbau, die Montage und schließlich der Loopcheck und die Inbetriebnahme.“


Der Vorteil liegt für Alexander auf der Hand: „Das sorgt für Klarheit im Projekt. Jede einzelne Messstelle lässt sich bis zur Inbetriebnahme durchverfolgen. Und das minimiert nicht nur Fehler, sondern spart auch Zeit – gerade in Phasen, in denen es eng wird.“

Ob Praxistauglichkeit im Schaltschrankbau, veränderte Vorgaben im Projekt oder die wachsende Datenflut – Hardware Engineering verlangt heute Weitblick und Erfahrung. Mit durchdachter Planung und klaren Prozessen lassen sich viele dieser Herausforderungen von Beginn an abfedern.


Wenn Sie darüber sprechen möchten, wie wir dabei unterstützen können, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.