SMT-Automatisierung in Europa: Wettbewerbsfähigkeit sichern trotz Fachkräftemangel


Standort Europa & Wettbewerbsfähigkeit
Europa steht vor besonderen Herausforderungen: hohe Energiekosten, variablere Stückzahlen als in Asien und ein zunehmender Fachkräftemangel. Alfred Pammer kennt diese Rahmenbedingungen aus erster Hand. Im Gespräch zeigt er, warum Automatisierung in Hochlohnländern längst kein Nice-to-have mehr ist, sondern zur Notwendigkeit wird – um Kosten zu senken, Personalengpässe abzufangen und die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Fertigungen langfristig zu sichern. Dabei setzt CTS auf Smart-Warehouse- und AMR-Lösungen, die Schritt für Schritt eingeführt werden können und so ein stabiles Fundament für nachhaltige Skalierung schaffen.
In Europa sind Linien oft kleiner und Stückzahlen variabler als in Asien. Welche technischen Unterschiede braucht eine europäische Fertigungslinie, um rentabel zu laufen?
Die Rahmenbedingungen unterscheiden sich weltweit – doch die Herausforderungen sind ähnlich: Platzmangel, hohe Anforderungen an Stabilität, Sicherheit und Verfügbarkeit. „Der große Unterschied liegt in den Kosten“, erklärt Pammer. „In Europa sind es vor allem die hohen Energiekosten, die Fertiger belasten. In den USA dagegen machen die hohe Fluktuation und der Mangel an gut ausgebildeten Mitarbeitern Probleme.“
In Europa kommt noch der demografische Wandel hinzu – und damit ein zunehmender Fachkräftemangel. CTS begegnet diesen Themen mit Smart-Warehouse- und AMR-Lösungen. „Unsere Systeme entbinden den Operator von Lager- und Kommissionieraufgaben, ebenso von Such- und Transportwegen. So lassen sich Personalengpässe auffangen und Fertigungen bleiben flexibel, auch wenn Aufträge variieren.“
Ein weiterer Vorteil für europäische Betriebe: Energieeffizienz. „Unsere Systeme sind so ausgelegt, dass sie nicht nur produktiver machen, sondern auch den Energieverbrauch reduzieren. Damit leisten wir einen Beitrag, die Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden trotz Standortnachteilen zu sichern.“
Welche Rolle spielt Automatisierung in einem Hochlohnland – ist es Kostenreduktion oder eher Risikominimierung gegen Fachkräftemangel?
In Hochlohnländern ist Automatisierung immer zweigleisig. „Ganz klar beides“, sagt Pammer. „Zum einen geht es um Kostenreduktion – unsere Smart-Warehouse- und AMR-Lösungen entbinden den Operator von Lager- und Kommissionieraufgaben, ebenso von Such- und Transportwegen. Zum anderen geht es um den Fachkräftemangel: Gut ausgebildete Mitarbeiter sollen sich auf die Linie konzentrieren können, statt Material durch die Halle zu bewegen.“
Damit wird Automatisierung in Hochlohnländern nicht zum Selbstzweck, sondern zur Notwendigkeit: Sie reduziert Kosten, gleicht Personalengpässe aus und trägt aktiv zur Wettbewerbsfähigkeit bei.
Sehen Sie in der Praxis, dass Kunden heute eher „Step by Step“-Lösungen (z. B. erstmal ein Smart Warehouse) bevorzugen, statt sofort in die Vollautomatisierung zu gehen?
Vollautomatisierung klingt nach dem großen Ziel – in der Praxis ist es aber oft klüger, den Weg in Etappen zu gehen. „Erfahrungsgemäß raten wir unseren Kunden immer zu einer Step-by-Step-Umsetzung“, erklärt Pammer. „Wir unterteilen dabei in zwei Hauptaufgaben: Materialtransport und Materiallagerung.“
Der Ansatz beginnt mit einem klar definierten Pilotprojekt. „Es macht keinen Sinn, sofort alles auf einmal zu automatisieren. Besser ist es, einen Pilot-Use-Case herauszuarbeiten, an dem der Einsatz von Automatisierung erprobt und optimiert wird.“ In diesem Rahmen wird auch der digitale Materialfluss festgelegt und die Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Softwaresystemen definiert.
Das Ergebnis: ein praxisnaher Beweis, dass Automatisierung Effizienz schafft – und gleichzeitig ein stabiles Fundament für die anschließende Skalierung.
